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„Kunstwerke von bemerkenswerter Tiefe“

Predigt von Pastoralreferent Lammering zur Ausstellung „Was uns bewegt“ des Gymnasiums

von Lukas Sydow, Presse-AG des Rupert-Neudeck-Gymnasiums

Sechs großformatige Bilder hat der Kunstkurs der Jahrgangsstufe 12 des Rupert-Neudeck-Gymnasiums in der der Kirche St. Martinus in Nottuln ausgestellt. Im Abendgottesdienst am letzten Samstag waren sie nun Thema der Predigt von Pastoralreferent Philipp Lammering.

Seit der Vernissage am 9. November waren die Kunstwerke zahlreichen Kirchenbesuchern aufgefallen. Einige hatten dazu ihre Gedanken in einem ausliegenden Buch niedergeschrieben. Entstanden waren die Gemeinschaftsbilder aus der Auseinandersetzung mit Picassos Kunstwerk „Guernica“ aus dem Jahre 1937, das den Angriff auf eine zivile Stadt im Norden Spaniens darstellt. Auch die Bilder des Kunstkurses von Wiebke Tiessen beschäftigen sich mit der Zeitgeschichte, mit der aktuellen Politik. So werden der Umgang mit der Schöpfung, die Flüchtlingskrise wie auch Fragen der Menschenwürde und der Geschwindigkeit der modernen Welt thematisiert.

Jedes einzelne Bild, so stellte Lammering fest, sei „bemerkenswert in seiner Tiefe“ und ein wahres Kunstwerk. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums haben sich die Frage gestellt, was sie antreibt und was sie berührt. Diese Frage gab Lammering in seiner Predigt nun an die Gottesdienstbesucher weiter. Zugleich fragte er, warum die Öffentlichkeit so oft mit Ignoranz, Kaltgültigkeit und Abgestumpftheit auf eigentlich erschreckende Nachrichten reagiere.

Die Werke der Kunstschüler seien ein Appell, sich wieder bewusst mit gesellschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen. Und das von „Menschen mit einem klaren Gefühl dafür, was Recht ist“. Barmherzigkeit und Gerechtigkeit anderen gegenüber sind ein urchristliches Motiv. Sie setzen die Bereitschaft voraus wahrzunehmen, was falsch ist, erklärte Philipp Lammering. Hierzu seien die Bilder ein großes Geschenk. „Sie zeigen eindrucksvoll, was man nicht vergessen darf“. In diesem Sinne seien alle eingeladen, sich nach der Messe mit den Kunstwerken der Schüler auseinanderzusetzen. Bis zum 30. November besteht hierzu in der Pfarrkirche St. Martinus noch die Möglichkeit.