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Wozu brauchen wir überhaupt Klassensprecher?

Workshop von Schülervertretern des Rupert-Neudeck-Gymnasiums an der Clemensschule in Hiltrup

von Lukas Sydow

„Muss eine Klassensprecherin eigentlich unbedingt die Klassenbeste sein? Und soll ich immer meinen besten Freund wählen?“ Diese und andere spannende Fragen behandelten die Grundschüler der Clemensschule in Münster-Hiltrup im Rahmen eines Klassensprecher-Workshops. Das Besondere dabei: Es waren ebenfalls Schülerinnen und Schüler, die diesen Workshop selbstständig geplant und durchgeführt haben.

So hatten sich drei Schülervertreter des Rupert-Neudeck-Gymnasiums zum Ziel gesetzt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Grundschülern zu teilen und gemeinsam Ideen über Aufgaben, Ziele und Eigenschaften von Klassensprechern und Klassensprecherinnen zu sammeln. Und vor allem auch, sie zu motivieren, die Möglichkeiten zur schulischen Mitgestaltung zu nutzen und Wege kennenzulernen, ihre Meinungen und Interessen zu vertreten. 

Dazu sind Mara Schulte Eistrup, Charlotte Veltel (beide Jahrgangsstufe neun) und Bezirksschülersprecher Lukas Sydow (Abiturjahrgang) für einen Vormittag nach Münster zur Clemensschule gefahren, die wie das Rupert-Neudeck-Gymnasium UNESCO-Projektschule ist. Über das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen und die UNESCO-Koordinatorinnen der beiden Schulen, Uschi Hansen (Clemensschule Hiltrup) und Christine Kuthe (Rupert-Neudeck-Gymnasium Nottuln), waren der Kontakt und die Kooperation entstanden.  Nun konnten die drei Nottulner Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen aus der Arbeit in der Schülervertretung weitergeben. Dazu hatten sie einen Workshop entwickelt, den sie mit allen Klassen der Grundschule durchführten.

Wozu braucht man überhaupt einen Klassensprecher? Welche Aufgaben hat er? Und wie sollte er sich verhalten, wenn er selbst anderer Ansicht ist als die Mehrheit seiner Klasse? – Hinter diesen konkreten Fragen verstecken sich grundlegende Fragestellungen des demokratischen Zusammenlebens in Schule und Gesellschaft. „Es geht darum, im Laufe der Schulzeit ein Bewusstsein für demokratische Rechte, Aufgaben und Regeln sowie deren Bedeutung zu entwickeln und auch selbst nach und nach Verantwortung zu übernehmen“, erklären Charlotte Veltel, Lukas Sydow und Mara Schulte Eistrup. „Wir freuen uns, dass wir hierzu einen kleinen Beitrag leisten konnten!“ Denn dieses Ziel verbindet die beiden UNESCO-Projektschulen in Nottuln und Hiltrup, sodass sich auch die Schulsozialarbeiterin der Clemensschule, Lea Enns, im Anschluss an den gelungenen Workshop eine Vertiefung der Kooperation wünscht.

Für die drei Nottulner Gymnasiasten aus der Schülervertretung war es in jedem Fall eine spannende Erfahrung, die auch für sie persönlich mit vielen Einblicken verbunden war. Voneinander lernen über Altersgrenzen hinweg – der Klassensprecher-Workshop war hierfür ein gelungenes Beispiel.